Zürich – Cembra Money Bank (Ticker: CMBN) erwirtschaftete 2016 einen Reingewinn von CHF 143.7 Millionen respektive CHF 5.10 pro Aktie. Dies entspricht bei einer starken Kapitalausstattung mit einer Tier-1-Kapitalquote von 20.0 % einer Eigenkapitalrendite von 17.4%. Der Generalversammlung wird eine Dividende von insgesamt CHF 4.45 pro Aktie vorgeschlagen, die eine ausserordentliche Dividende von CHF 1.00 beinhaltet. Die Nettoforderungen gegenüber Kunden blieben mit CHF 4.1 Milliarden unverändert, erfuhren aber eine Verschiebung vom Privatkredit- hin zum Kreditkartengeschäft.
Robert Oudmayer, Chief Executive Officer, kommentierte: «Trotz regulatorischen Herausforderungen erzielten wir 2016 wiederum ein sehr gutes Ergebnis. Wir erreichten substanzielle Fortschritte in der weiteren Geschäftsentwicklung mit der frühzeitigen Verlängerung der Partnerschaft mit Migros, dem neuen Kreditkartenpartner Fnac und der Akquisition von SWISSBILLING. Zudem haben wir die Kapitalstrategie präzisiert, um Investoren mehr Transparenz zu bieten und um flexibler auf Wachstumsopportunitäten reagieren zu können.»
Starke Entwicklung des Ertrags aus Kommissionen und Gebühren
Der Nettoertrag stieg um 1% auf CHF 394.0 Millionen gegenüber CHF 388.7 Millionen in 2015. Der Zinserfolg, der 76% des Nettoertrags ausmacht, ging um 1% auf CHF 297.7 Millionen zurück, was einer Nettozinsmarge von 7.2 % entspricht. Aufgrund des tieferen Höchstzinssatzes und wegen Negativzinsen für Guthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) war der Zinsertrag um 4 % rückläufig. Als Folge der tieferen Refinanzierungskosten und der Rückzahlung des Darlehens von General Electric reduzierte sich der Zinsaufwand um 27 %. Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren, der 24% zum Nettoertrag beitrug, fiel mit CHF 96.3 Millionen um 11% höher aus. Der Anstieg war eine Folge von höheren Gebühreneinnahmen im Kreditkartengeschäft und einer höheren Gewinnbeteiligung aus Versicherungen. Die Rückstellungen für Kreditrisiken beliefen sich auf CHF 44.6 Millionen. Dies entspricht einer Verlustquote von 1.1% der Forderungen gegenüber Kunden und ist unverändert gegenüber 2015. Das umsichtige Risikomanagement spiegelt sich in niedrigen und stabilen Quoten der Zahlungsrückstände wider: 1.8% der Forderungen sind mehr als 30 Tage überfällig und 0.4% werden als gefährdet eingestuft.
Der Geschäftsaufwand nahm um 4% auf CHF 167.5 Millionen zu. Der Personalaufwand stieg aufgrund höherer Vorsorgeaufwendungen infolge des tieferen Diskontierungssatzes um 1% auf CHF 100.4 Millionen. Wegen höherer IT-Kosten und Abschreibungen nach dem erfolgreichen Abschluss der IT-Migration auf eine eigenständige Plattform Ende 2015 stieg der Sachaufwand um 9% auf CHF 67.1 Millionen. Die Bank investierte weiter in die Digitalisierung, was sich in einem leicht tieferen Personalbestand trotz gleichzeitigem Anstieg der Anzahl Kunden um 7% auf 748'000 manifestierte. Aufgrund der Senkung des Höchstzinssatzes ergriff die Bank Massnahmen zur Kostensenkung und reduzierte die Anzahl Filialen um sieben auf heute 18. Es resultierte ein Aufwand/Ertrags-Verhältnis von 42.5%. Das Ergebnis vor Steuern ging um 1% auf CHF 181.9 Millionen zurück. Bei einer unveränderten Steuerquote von rund 21% resultierte ein Reingewinn von CHF 143.7 Millionen respektive CHF 5.10 pro Aktie.
Ausnützen des Tiefzinsumfelds
Cembra Money Bank hat ihr Refinanzierungsprofil weiter optimiert. Aufgrund der attraktiven festverzinslichen Anlageprodukte konnten die Einlagen von Privatkunden und institutionellen Anlegern auf insgesamt CHF 2'355 Millionen gesteigert werden. Per Ende 2016 machten Einlagen 61% der Refinanzierung aus. Die Bank nahm erfolgreich am Kapitalmarkt über eine Verbriefungstransaktion von Autoleasings (ABS) CHF 200 Millionen auf, dazu zu attraktiven Konditionen weitere CHF 200 Millionen über eine unbesicherte Anleihe. Die durchschnittlichen Refinanzierungskosten konnten von 82 Basispunkten auf 66 Basispunkte gesenkt werden. Im Jahresverlauf 2016 zahlte die Bank die verbliebenen CHF 250 Millionen des Darlehens des General Electric Konzerns zurück und ist nun vollständig unabhängig refinanziert.
Verschiebung zum Kreditkartengeschäft
Trotz eines gedämpften Schweizer Konsumkreditmarkts stiegen die Nettoforderungen gegenüber Kunden der Bank um CHF 10 Millionen auf CHF 4'073 Millionen. Die Nettoforderungen gegenüber Kunden im Privatkreditgeschäft sanken gegenüber Ende 2015 um 4% auf CHF 1'720 Millionen. Der Konsumkreditmarkt bildete sich im siebten aufeinanderfolgenden Jahr zurück. Der Zinsertrag ging aufgrund tieferer Volumen und des tieferen Höchstzinssatzes um 8% auf CHF 191.3 Millionen zurück, was in einer Marge von 10.7% resultierte.
Der Schweizer Automobilmarkt normalisierte sich 2016 nach einem starken Wachstum im Vorjahr infolge der Aufhebung der Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro. Während die Neuzulassungen leicht zurückgingen, entwickelte sich der Markt für Occasionsfahrzeuge positiv. Die Forderungen gegenüber Kunden im Bereich Fahrzeugfinanzierungen gingen um 1% auf CHF 1'641 Millionen zurück. Der Zinsertrag reduzierte sich um 2% auf CHF 83.5 Millionen, womit sich die entsprechende Marge auf 5.0% belief.
Die Nettoforderungen gegenüber Kunden im Bereich Kreditkarten verzeichneten ein starkes Wachstum von 15% und beliefen sich zum Jahresende 2016 auf CHF 711 Millionen. Der Anstieg ist auf das Wachstum des Kartenportfolios, höhere durchschnittliche Transaktionen und eine gestiegene Anzahl Transaktionen zurückzuführen. Der Zinsertrag im Kreditkartengeschäft erhöhte sich um 13% auf CHF 51.6 Millionen und die Marge blieb mit 7.7% stabil. Die Zahl der ausgegebenen Kreditkarten erhöhte sich um 11% auf rund 727'000.
Weichenstellungen für zukünftiges Wachstum
2016 erreichte Cembra Money Bank wichtige Meilensteine für die künftige Entwicklung des wachsenden Kreditkartengeschäfts. Der Kooperationsvertrag mit der Kreditkartenpartnerin Migros wurde vor Vertragsablauf bis ins Jahr 2022 verlängert und die Lancierung der nächsten Kreditkartengeneration ist für Mitte 2017 geplant. Zudem konnte der Vertrag mit Conforama verlängert und im November 2016 die Zusammenarbeit mit Fnac als neuem Retailpartner gestartet werden.
Übernahme im Bereich Rechnungsfinanzierung
Am 16. Februar 2017 erzielte Cembra Money Bank eine Vereinbarung zur Übernahme von 100% der Aktien der SWISSBILLING SA. SWISSBILLING ist eine Schweizer Anbieterin von Rechnungsfinanzierungen mit Geschäftstätigkeit vorwiegend in der französischsprachigen Schweiz. Das Unternehmen ist seit 2012 im Markt tätig und mit seinem Produkt "Bezahlung auf Rechnung" vorab auf Onlinehändler und -kunden ausgerichtet. Das Bezahlen auf Rechnung ist mit einem Anteil von rund 80 % des Volumens nach wie vor die beliebteste Zahlungsart für Online-Einkäufe. Mit dieser Übernahme erhält Cembra Money Bank Zugang zu einer erstklassigen Technologieplattform, über welche die Bank einem grösseren Kundenkreis ein breiteres Spektrum an Finanzierungslösungen anbieten kann. SWISSBILLING wird weiterhin unter eigenem Namen auftreten und eine selbständige Einheit innerhalb des Cembra Money Bank Konzerns bilden.
Präzisierung der Kapitalstrategie und Antrag für eine Dividende von insgesamt CHF 4.45 pro Aktie
Der Verwaltungsrat hat beschlossen, die bestehende Kapitalstrategie hinsichtlich der Verwendung von Überschusskapital zu präzisieren. Inskünftig beabsichtigt Cembra Money Bank, überschüssiges Tier-1-Kapital jenseits von rund 20% via ausserordentliche Dividenden oder Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückzuführen. Dies gilt solange keine effizienteren Verwendungsmöglichkeiten für das Überschusskapital bestehen, wie sie sich insbesondere im Zusammenhang mit internem oder externem Wachstum ergeben können. Die bestehende Zielausschüttungsquote für die ordentliche Dividende von 60–70% des Reingewinns bleibt unverändert.
In Anbetracht des sehr guten Finanzergebnisses schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 26. April 2017 eine 3% respektive 10 Rappen höhere Dividende von CHF 3.45 pro Aktie vor. Diese Dividende entspricht einer Ausschüttungsquote von 68% des Reingewinns. Sie wird aus den gesetzlichen Kapitaleinlagereserven bezahlt und ist daher in dieser Form in der Schweiz verrechnungssteuerfrei.
Im Weiteren und unter Anwendung der neuen Kapitalstrategie hat der Verwaltungsrat entschieden, Überschusskapital im Umfang von rund CHF 28 Millionen an die Aktionäre zurückzuführen. Diese zusätzliche Ausschüttung erfolgt in Form einer ausserordentlichen Dividende von CHF 1.00 pro Aktie und wird dem Bilanzgewinn entnommen. Insgesamt beträgt die Dividende für das Geschäftsjahr 2016 somit CHF 4.45 pro Aktie.
Stark kapitalisierte Bank
Das Eigenkapital stieg um 6% und betrug zum Jahresende 2016 CHF 848 Millionen. Mit einer Tier-1-Kapitalquote von 20.0% ist Cembra Money Bank unverändert stark kapitalisiert. Gegenüber dem bankeigenen Tier-1-Ziel von 18% beträgt das Überschusskapital CHF 76 Millionen.
Ausblick für 2017
Aufgrund des tieferen Zinsertrags als Folge der reduzierten Höchstzinssätze seit dem 1. Juli 2016 ist für 2017 insgesamt ein leichter Rückgang des Nettoertrags zu erwarten. Der Rückgang sollte teilweise durch höheren Kommissionsertrag aus dem kontinuierlich wachsenden Kreditkartengeschäft ausgeglichen werden. Unter Beibehaltung der Kostendisziplin wird die Bank weiter in die Digitalisierung des Geschäfts investieren, was gegenüber 2016 zu einem leicht höheren Aufwand/Ertrags-Verhältnis führen wird. Die Wertberichtigungen für Verluste sollten im Rahmen der Vorjahre liegen. Unter Annahme eines stabilen ökonomischen Umfelds erwartet die Bank für das Geschäftsjahr 2017 ein Ergebnis pro Aktie zwischen CHF 4.70 und CHF 5.00.
Alle Unterlagen (Investorenpräsentation und diese Medienmitteilung) sind unter www.cembra.ch/de/investor abrufbar.
Kontakt
Media: |
Andreas Werz; +41 (0)44 439 8512; andreas.werz@cembra.ch |
Investor Relations: |
Christian Waelti; +41 (0)44 439 8572; christian.waelti@cembra.ch |
Wichtige Daten
24. März 2017 |
Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2016 |
26. April 2017 |
Generalversammlung 2017 |
28. April 2017 |
Dividendenabgang (Ex-Dividendendatum) |
2. Mai 2017 |
Dividendenstichtag |
3. Mai 2017 |
Ausschüttung Dividende
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